Ziel und Vorgehen

Das Ziel des Projekts MobIPaR ist es, die klinische Anwendbarkeit eines vertikalisierbaren Pflege- und Rehabilitationsgeräts auf Intensivstationen zur Mobilisierung zu erforschen. Pflegebedürftige mit neurologischen Störungen erhalten dadurch eine robotisch optimierte, autoadaptive Therapie, die ihre Genesung fördert und die Pflegenden/Therapeuten entlastet. Auf der Grundlage einer Patenteinreichung und der Expertise zu Entwicklungsnormen von Medizinprodukten wird ein bestehendes Konzept durch modular am Bett anzubringende Komponenten und Assist-as-Needed-Funktionalitäten weiterentwickelt.

Folgende Projektziele sollen durch den Einsatz des MobIPaR erreicht werden:

  • Entlastung Pflegender durch robotische Unterstützung
  • Zugang zur Mobilisation außerhalb des klinischen Settings
  • Überwindung von Barrieren und Limitationen der frühen Mobilisation

Die technische Forschung und Entwicklung wird durch das KMU ReActive Robotics und das Institut für Regelungstechnik/Robotik der Leibniz Universität Hannover geleistet. Sowohl bereits in der Phase der Entwicklung, als auch bei der klinischen Evaluation (Pilot-Implementierung des Demonstrators in den klinischen Alltag), wird die Hochschule Rosenheim die Prozesse aus pflegewissenschaftlicher Sicht steuern. Das Mobilisationsbett kommt in der Schön Klinik Bad Aibling zum Einsatz, begleitet von ELSA-Begutachtungen (ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekten ["Ethical Legal and Social Aspects"]) am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie der Leibniz Universität Hannover und an der Professur für Medizinische Kontexte der Pflege der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg.

Innovation

Die Innovation des Projekts MobIPaR ist insbesondere die Ausweitung der Anwendbarkeit robotergestützter Mobilisierung im Bett für die Pflege auf Intensivstationen. Separate Therapiegeräte anderer Hersteller sind aufgrund der gefährlichen und personalintensiven Transfers der Pflegebedürftigen dort nicht einsetzbar.

Zeitplan

Das Projekt läuft über 36 Monaten, vom 03.04.2017 bis zum 31.03.2020. Innerhalb der ersten 18 Monate werden die technischen Grundlagen erarbeitet werden. Parallel dazu werden die ethischen, sozialen und legalen Konsequenzen der Robotik in der Therapie untersucht werden. Die Erkenntnisse dieser Untersuchungen werden ebenfalls in die technische Entwicklung eingehen. Ziel ist es, nach 18 Monaten einen Demonstrator an den klinischen Partner zu übergeben. Bis zum Monat 30 wird dieser Demonstrator dann klinisch untersucht werden. In den letzten 6 Monaten des Projekts werden aus den klinischen Ergebnissen Anforderungen für eine Überarbeitung abgeleitet werden.